
Die zum See gelegenen Zimmer haben einen Weitblick bis zum Schloss.

Die Massivholz-Rahmentür von Schörghuber mit Brand- und Rauchschutzfunktion sowie Seitenteil zum Treppenhaus.

Die Schörghuber Türen zu den Zimmern setzen sich farblich ab. Die Nischentür verbirgt sich unauffällig in der Wand.

Für die Barrierefreiheit sind die Schörghuber Türen mit automatischen Schließsystemen versehen.

Für den Zugang zum Ruheraum wurde eine transluzente Ausführung gewählt, um Privatsphäre zu schaffen.
Hotel SeeLoge in Eutin
Seit Januar 2020 ist die Barrierefreiheit bei der Planung öffentlich zugänglicher Gebäude verpflichtend, wie etwa im Hotel SeeLoge in Eutin. Schörghuber ist der einzige Türenhersteller, der barrierefreie Türen als vollständiges System produziert, das alle Anforderungen der DIN 18040-1/2 erfüllt und entsprechend zertifiziert ist. Der Holz-Spezialtürenhersteller lieferte die passenden Türen für die SeeLoge.
Die direkt am Seeufer gelegene SeeLoge in Eutin ist ein Inklusionshotel, dem man dies nicht ansieht. Und ganz inklusive bietet es Architektur, die ohne Spektakel auskommt – im Dienst der Gäste und des Personals. Nur wer die Homepage der SeeLoge aufmerksam liest, bemerkt irgendwann, dass es sich formal um ein „Inklusionshotel“ handelt. Damit ist das Ziel jeder Inklusion erreicht. Denn das rund 40 Prozent des Personals Einschränkungen haben, ist nicht zu bemerken. Wer hier übernachtet, der weiß nicht, ob die Haustechnik von einem Installateur gewartet ist, der in „normalen“ Unternehmen womöglich keine Chance bekommen hätte. Und wer auf der Hotelterrasse Kaffee und Kuchen genießt, bemerkt nicht, ob die Schokotorte womöglich von einer Konditorin zubereitet wurde, die in der Küche etwas andere Rahmenbedingungen benötigt, um ihre Kalorienbomben zu zaubern. Wo nötig, wird dieser Rahmen ein wenig dem Personal angepasst – und nicht (wie sonst üblich) umgekehrt. Die SeeLoge ist ein ganz normales Hotel – wenn man vielleicht von den diversen Architekturpreisen absieht, die das Projekt schon einsammeln konnte.
Kein Spektakel
Damit dies funktioniert, will das Hotel eine ruhige und sehr reizarme Atmosphäre bieten. Dies kommt den Angestellten entgegen, die eine entsprechende Einschränkung haben, ist aber auch ein besonderer Reiz für alle Gäste. Minimalistische Einfachheit und wenige, sorgsam verarbeitete Materialien liegen in der Tradition skandinavischer Architektur. Kein Wunder stammt das verantwortliche Architekturbüro Wuttke & Ringhof Arkitekter doch aus Kopenhagen. Es dominieren die Werkstoffe Holz, Beton und Wittmunder Klinker. Alles ist sauber eingesetzt und kommt gänzlich ohne innenarchitektonisches Spektakel aus. Die Türen des Hotels sind ausreichend groß und dennoch für Menschen mit Beeinträchtigungen sehr leicht zu bedienen – auch für Rollstuhlfahrer. Dafür sorgt neben den geringen Bedienkräften unter anderem die Drückerhöhe von 850 Millimetern. Für die Gestaltung barrierefreier Türen wird zudem empfohlen, dass sie sich farblich von der Wand absetzen. Und daran haben sich die Architekten bei der SeeLoge gehalten.
Verzahnung
Wer hier übernachtet, der parkt sein Fahrzeug auf der Rückseite des Hotels und betritt die SeeLoge von dort über ein dreigeschossiges Gebäudeteil in sehr norddeutscher Klinkerbauweise mit einer aufgesetzten hölzernen Etage. Wer dagegen über die Promenade am Eutiner See bummelt, sieht die leichte Holzstruktur der Vorderseite des Hotels mit jenen typischen Veranden, die an die Bäderarchitektur des 19. Jahrhunderts erinnern. Sie bieten Privatheit und dienen zugleich als Sonnenschutz für die dahinter liegenden Zimmer. Der bereits erwähnte zentrale Durchgang vom Parkplatz zur Terrasse ermöglicht den Blick über den See bis zum Schloss. Und diese Verbindung ist wichtig, denn die SeeLoge steht an einer äußerst prominenten Stelle der Stadt. Das Hotel will sich nicht als Solitär absondern. Es soll mit der Stadt über diese Blickbeziehung verzahnt werden und in seiner Dimension keinesfalls mit dem Schloss in eine Konkurrenz treten.
Ohne Subvention
Betrieben wird das neue Hotel von einem Unternehmen, das Erwachsene mit einer Beeinträchtigung dabei unterstützt, ins Arbeitsleben zu finden. Und weil sich die SeeLoge in einem freien Markt behaupten muss, ist sie auch nicht mit einer Werkstätte für Menschen mit Behinderung vergleichbar. Alle Jobs sind sozialversicherungspflichtig und Teil eines normalen Arbeitslebens. Derartige Inklusionsunternehmen erhalten übrigens keine Subventionen. Sie bekommen nur einen Nachteilsausgleich – wie er allen Unternehmen des ersten Arbeitsmarktes zusteht, die entsprechendes Personal beschäftigen. Ganz nebenbei entschärft die Ostholsteiner Dienstleistungsgesellschaft OHDG mit ihrem Inklusionskonzept als Betreiberin eines der dringendesten Probleme von Gastronomie und Hotellerie: den dramatischen Mangel an Arbeitskräften. Denn eigentlich kann es sich die Branche schon längst nicht mehr leisten, auf diese hochengagierten Köche und Konditorinnen zu verzichten.
Kombinationsmöglichkeiten
Was die Funktionen betrifft, gibt es bei barrierefreien Türen keine Einschränkungen. So sind in der SeeLoge Brand-, Rauch-, Schallschutz-, Nassraum- und Vollspantüren verbaut worden. Zudem kamen Nischentüren mit Muschelgriff zum Einsatz, die im geöffneten Zustand flächenbündig in der Wand liegen. Insgesamt wurden rund 150 Türen verfügt, davon der größte Teil mit barrierefreier Zertifizierung. Die wichtigsten Merkmale dieser Türelemente sind, dass sie deutlich wahrnehmbar, leicht zu öffnen und zu schließen und sicher zu passieren sind.
Wie alle Schörghuber Lösungen lassen sich auch die barrierefreien Türen mit unterschiedlichen Funktionen, Oberflächen und Zargen kombinieren. Dabei sind sie komplett als System barrierefrei geprüft und zertifiziert; also Türblatt Inklusive Zarge, Drücker, Schloss, Bänder, Türschließer und Bodendichtung. Entscheidend für die Zulassung als barrierefreie Tür sind neben Größe und Gewicht die Anzahl an Dichtungen und die Art der Beschläge. Besonders die sogenannten Bedienkräfte spielen eine tragende Rolle.
Neben den 48 Hotelzimmereingangstüren mit einem Schalldämmwert von Rw = 42 dB und einer Oberfläche aus matt lackiertem Eiche-Furnier kamen in der SeeLoge sieben Rauchschutztüren zum Einsatz – alle mit Vorrichtungen für eine Zugangskontrolle. Großflächig verglaste Massivholz-Rahmentüren sorgen für Licht im Flur und Treppenhaus. Grundsätzlich gibt es die barrierefreien Türelemente von Schörghuber in 1- oder 2-flügliger Ausführung sowie als platzsparende Schiebetür ohne Bodenschwelle. Dabei können Türblattstärken von 42, 50 oder 70 mm gewählt werden. Auch die Funktionsvielfalt ist groß: Brandschutz wird in den Klassen T30 und T90 gewährleistet, Schallschutz mit Rw = 32, 37 und 42 dB. Weiter können die barrierefreien Türelemente mit Rauchschutz und Einbruchhemmung der Kategorien RC2 und RC3 geliefert werden. Passende Zargen gibt es in Holz, Stahl oder Aluminium.
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